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Semesterschluss durch die diesjährige Sommerakademie der Seniorenakademie

Biosphärengebiet Schwarzwald

Die Seniorenakademie Donau-Oberschwaben e.V. hatte im Zusammenwirken mit der Schwesterakademie Hochrhein-Wiesental und dem Biosphärengebiet Schwarzwald zu Akademietagen eingeladen, und die Teilnehmenden aus dem Raum Riedlingen nutzten die Möglichkeit, endlich wieder eine Präsenzveranstaltung zu besuchen.

„Klimaschutz ist Mensch- und Naturschutz“ war das topaktuelle Thema der dreitägigen Sommerakademie in Zell im Wiesental. Dieses wurde von verschiedensten Seiten beleuchtet und mit vielen Ideen und Tipps für die Umsetzung vor Ort bereichert.

Prof. Dr. Thomas Schempf von der SRH Fernhochschule-The Mobile University führte mit dem ersten Vortrag in die Historie der Nachhaltigkeit ein – u.a. seit dem Bericht des Club of Rome 1972 sind die Grenzen des Wachstums bekannt und die Ziele definiert:

„Nachhaltige Entwicklung befriedigt die Bedürfnisse der Gegenwart, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre Bedürfnisse nicht mehr befriedigen können“.

In den letzten 50 Jahren gab es bis hin zu den 17 Zielen für Nachhaltigkeit der UN im Jahre 2015 viele Initiativen und Experten, die sich wissenschaftlich national und global mit der Thematik beschäftigt haben.  Auch das aktuell diskutierte Klimaschutzgesetz in Deutschland basiert auf diesen Zielen, deren Dringlichkeit zu lange von der Politik vernachlässigt wurde, obwohl auch Deutschland sich bis 2030 verpflichtet hat, diese Ziele umzusetzen.

Wie örtliche Maßnahmen zu Ziel 13, dem Klimaschutz, im Landkreis Lörrach umgesetzt werden sollen, erläuterte Klimaschutzmanager Philip Lotte.

Im Mittelpunkt des zweiten Tages stand die UNESCO- Modellregion Biosphärengebiet Schwarzwald mit ihren Besonderheiten. Die Kooperation der Seniorenakademie Hochrhein-Wiesental mit der dortigen Geschäftsstelle ermöglichte den Kontakt zu den Fachleuten, die ausführlich über die Lebensräume, die Artenvielfalt, Naturschutzprojekte und bürgernahe Aktivitäten informierten.

Eine Exkursion mit dem Bus in das kleine Wiesental am Nachmittag wurde von einer Gruppe ausgebildeter Biosphären-Guides geleitet und machte die Natur vor Ort erfahrbar – anschaulich und begeisternd. Bei Sonnenschein und guter Stimmung gab es einen gemütlichen Ausklang in der Fischerhütte mit lokalen Spezialitäten.

Politische und gesellschaftliche Fragen des Klimaschutzes waren der Schwerpunkt im Beitrag von Claudia Möller von der Landeszentrale für politische Bildung Baden Württemberg . Ihre Ausführungen zu den Zusammenhängen von Klimawandel, Entwicklungs – und Sicherheitspolitik und deren Folgen machten betroffen.

Auf großes Interesse stieß der Markt der Möglichkeiten: Lokale Initiativen präsentierten an Ständen ihr Engagement für Nachhaltigkeit, u.a. ein Upcycling-Center, der Weltladen, eine landwirtschaftliche Verbrauchergemeinschaft und ein Blühwiesenprojekt. Eine solche Bürgerbeteiligung ist auch das Ziel der „Allianz für Beteiligung“ welche von Dieter Giehmann, dem Vorstand der Seniorenakademie aus Riedlingen, abschließend vorgestellt wurde.

Erwähnenswert war auch das kulturelle Begleitangebot. Bei einer Führung im Zeller Textilmuseum wurde der Wegfall der Textilindustrie und die Bewältigung dieser Krise verdeutlicht.

Das Vorbereitungsteam der Sommerakademie hatte organisatorisch und inhaltlich eine begeisternde Veranstaltung geboten, die positiven Rückmeldungen und der Dank der Teilnehmenden brachten das deutlich zum Ausdruck. Deshalb wird die Sommerakademie fortgeführt, im Juli 2022 in Riedlingen zum UN-Ziel 6: Wasser und Sanitär. Das Thema hat ja aufgrund der aktuellen Starkregenereignissen besondere Bedeutung erlangt. Die Seniorenakademien möchte mit dieser Veranstaltung auch einen Beitrag für die Planung der Gartenschau in Riedlingen sowie den Überlegungen zum geplanten Biosphärengebiet Oberschwaben leisten.